Dr. Pero Mićić
Die Menschheit zu einer multiplanetaren Spezies machen. Das ist die Mission von SpaceX. Ist das nun Verschwendung von Geld und Ressourcen und Spielzeug ultrareicher Männer, die nicht mehr wissen, wohin mit ihrem ganzen Geld? Oder ist das eine Investition ins Überleben der Menschheit? Stellst Du Dir auch diese Frage? Hier kommt meine Antwort.
Die Mission von SpaceX
Zur Erinnerung: Eine gut gemachte Mission, die Dein Team orientiert und motiviert, die auch wirklich im Tagesgeschäft wirkt, ist das zentrale Element der Strategie jedes Unternehmens.
Die Mission von SpaceX halte ich für die größte und bedeutendste Mission, die jemals ein Unternehmen hatte. Der Schritt der Menschheit von einer monoplanetaren Zivilisation zu einer multiplanetaren ist so groß wie die Entwicklung des Menschen zum Homo Sapiens.
Gegenargumente
Zukunftszyniker rufen “Zum Mars? Echt jetzt?” Wir haben auf der Erde doch nun wirklich genug riesige Probleme. Selbst die bekommen wir nicht in den Griff. Und dann sollen wir viel Geld und Ressourcen dafür verwenden, zum Mars zu fliegen? Und reicht es nicht, dass wir schon die Erde ausbeuten, müssen wir auch noch im Weltall Raubbau betreiben? Den Befürwortern der Raumfahrt werfen Sie so genannten Eskapismus vor. Die Flucht aus den realen Problemen auf der Erde im Hier und Jetzt. Hier haben wir es vermasselt und jetzt richten wir den Blick ins All, um uns nicht mit den Problemen der Welt auseinandersetzen zu müssen.
Ja, Blue Origin von Jeff Bezos und Virgin Galactic von Richard Branson mit ihrem Weltraumtourismus wirken wie Freizeitabenteuer ultrareicher Männer. Sie könnten mit Ihrem Geld ja die Not von Millionen von Menschen lindern. Ja, statt in Weltraumtourismus wäre das absolut die ethischere und nützlichere Verwendung ihres Reichtums. Aber hier geht es mir nicht um Bezos und Branson. Es geht um die Mission von SpaceX. Die Menschheit multiplanetar zu machen.
Also. Zum Mars? Wozu eigentlich?
Argumente für SpaceX’ Mission
Alternative nötig
Irgendwann, ob in 20, 100, 1000 oder einer Million Jahren, wird die Menschheit eine Alternative oder Ergänzung für die Erde dringender brauchen als alles andere.
Toby Ord von der Oxford University warnt in seinem Buch The Precipice, dass die Menschheit mit einer Wahrscheinlichkeit von rund siebzehn Prozent noch in diesem Jahrhundert ausgelöscht werden könnte.
Wodurch? Zunächst einmal durch Bedrohungen aus dem Weltall.
Ich weiß, das will jetzt keiner hören, aber es ist real: Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass die Erde wieder von einem großen Asteroiden getroffen wird. Wie vor 65 Millionen Jahren, als das gesamte Leben auf der Erde mit einem Schlag drastisch verändert wurde. Du weißt schon, die Dinosaurier und so. Wenn das wieder passiert, könnte die Erde für Menschen unbewohnbar werden. Ein Gammablitz würde unsere schützende Atmosphäre zerstören und das Klima schnell und drastisch verändern. Die Landwirtschaft wäre stark eingeschränkt, Hungersnöte und Kriege die Folge. Ein starker Sonnensturm und daraus ein EMP, ein elektromagnetischer Impuls, könnte auf der Erde alles an Elektronik ausschalten und sogar dauerhaft zerstören. Wenn von unserer Technologie nichts mehr funktioniert, wird die Gesellschaft zur Hölle.
Die Erde selbst ist uns auch nicht immer wohlgesonnen. Wenn einer der schlafenden Supervulkane ausbricht, im Yellowstone-Nationalpark, Taupo in Neuseeland und sogar Campi Flegrei in Italien, geht es uns auch an den Kragen. Der Toba-Vulkan auf Sumatra brach zuletzt vor 74.000 Jahren aus. Es gab einen jahrelangen globalen vulkanischen Winter, der heute unsere Nahrungsgrundlagen zerstören würde. Ein extrem tödliches und hochansteckendes Virus könnte den Großteil der Menschheit umbringen. Das Ebola-Virus oder das Marburg-Virus haben Todesraten von bis zu 90%. Man vermutet, dass es hunderte für den Menschen gefährliche Viren gibt. Plus Mutationen. Und viele davon sind stark ansteckend. Was wir von 2020 bis 2022 mit 13 Millionen Toten mit einem eher wenig tödlichen Virus durchgemacht haben war hart, aber es kann noch viel schlimmer kommen. Bei vielen dieser Bedrohungen haben wir auf absehbare Zeit nicht den Hauch einer Chance, sie abzuwenden oder uns wirksam zu schützen.
Kurzfristig betrachtet, ist das alles unwahrscheinlich, aber langfristig ist es so gut wie sicher, dass eines oder mehrere dieser Ereignisse die Erde und die Menschheit treffen werden.
Hinzu kommen die von uns selbst geschaffenen planetaren Risiken und Bedrohungen. Ein nuklearer Weltkrieg, oder eine aus der Kontrolle geratene allgemeine künstliche Intelligenz könnten uns als Menschheit weit früher ein grausames Ende bereiten als man gemeinhin annimmt. Und nicht zu vergessen: Der Klimawandel. Das Klima verändert sich auch ohne uns, aber wir haben mit der Verbrennung unvorstellbarer Mengen an Kohle, Gas und Öl für einen entscheidenden Impuls gegeben. Und tun es immer noch. 80% der Energie auf der Erde wird immer noch aus fossilen Energieträgern gewonnen. Ich bin zuversichtlich, dass der Klimawandel nicht zum Ende der Menschheit führen wird. Aber wir können eben nicht sicher sein, dass wir rechtzeitig Lösungen finden und sie auch umsetzen.
Also, wir sind mehreren globalen Klumpenrisiken ausgesetzt, weil wir nur diesen einen Planeten haben. Nicht weniger als die Existenz der Menschheit steht auf dem Spiel. Eine Regel im Zukunftsmanagement ist: Flexibilität ersetzt Voraussicht. Wir müssen lernen, uns gegen unwahrscheinliche, aber potenziell verheerende Ereignisse abzusichern. Das gilt im privaten Leben, im Unternehmen, wie auch für die gesamte Menschheit.
Fortschritt für mehr Lebensqualität
Das waren jetzt alles Weg-von-Argumente. Es gibt aber auch einige Hin-zu-Argumente für das Streben ins All. Diese Hin-zu-Argumente beruhen auf Vorteilen, die das Weg-Von zur Existenzsicherung der Menschheit überhaupt erst finanzieren helfen.
Wie jeder weiß, haben Raumfahrt-Projekte quasi nebenbei unzählige Entdeckungen, Erfindungen und Innovationen hervorgebracht und stark zur Verbesserung von Technologien und unserer Lebensqualität beigetragen. Im Bereich Energie wurden Brennstoffzellen und Solarzellen weitaus effizienter und Akkus energiestärker. In der Ernährung wurden die Wasserreinigungssysteme weiterentwickelt. Die Knochendichtemessung, der Magnetresonanztomograph oder das Infrarot-Thermometer wurden erst durch Raumfahrt-Forschung so gut. Das Netz von Satelliten hat die Menschheit vernetzt. Unser Verständnis des Klimas und nötiger Strategien zu seinem Schutz wären ohne sie unmöglich. Und in naher Zukunft kann jeder im entferntesten Winkel der Erde mit einer Breitbandverbindung ins Internet. Das wird hunderte Millionen Menschen aus der Armut führen und weltweit den Wohlstand und die Lebensqualität und die Teilhabe aller daran steigern.
Ja, das alles haben wir in den letzten Jahrzehnten auch ohne Reisen zum Mond und Mars geschafft. Aber genau diese neuen Horizonte werden den Fortschritt und Problemlösungen zusätzlich fördern.
Erdnahe Ressourcen
Die Ressourcen der Erde sind naturgemäß begrenzt. Obwohl die Erde potenziell auch weit mehr als zehn Milliarden Menschen Nahrung und Lebensqualität bieten könnte, wenn wir uns nur zukunftsintelligenter verhalten würden. Der Mond, der Mars und die erdnahen Asteroiden bieten unermessliche Mengen an Rohstoffen wie Eisen, Kobalt, Nickel, Aluminium, Magnesium, Titan, Silber und Gold. Ja, Asteroiden-Bergbau ist buchstäblich noch weit weg, physisch und zeitlich. Dafür brauchen wir noch Jahrzehnte. Aber wenn wir nicht damit beginnen, werden wir es niemals schaffen.
Investitionen und Kosten
Die Kosten für die Beförderung von einem Kilogramm Material und Gerät ins All sind enorm gesunken. Mit einem Spaceshuttle kostete es noch weit über 50.000 USD pro Kilogramm. Mit der Falcon Heavy sind es nur noch 1.400 USD. Mit dem Starship werden die Kosten weiter sinken, auf unter 100 USD. Von 50.000 USD auf 1.400 und bald nur 100!
Bei den staatlichen Raumfahrtorganisationen hingegen kannten die Kosten immer nur eine Richtung. Steil nach oben. Weil es eben Steuergeld ist. Allein diese Kostensenkung ist ein riesiger Beitrag zum Wohle der Menschheit.
Warum sind die Kosten so stark gesunken? Gerade durch die Innovationen von SpaceX. Sie fragten sich ganz einfach: Wenn wir von London nach New York fliegen, schmeißen wir doch danach den Flieger nicht weg. Warum machen wir das aber mit Raketen? Warum verwenden wir sie nicht wieder? Die ESA fand diese Idee abwegig und machte sich erst darüber lustig. Bis SpaceX die Wiederverwendung von Trägerraketen perfektionierte (Video von der Landung zeigen). Durch die weitaus niedrigeren Kosten hat SpaceX innerhalb von zehn Jahren zwei Drittel des Marktanteils an kommerziellen Starts eroberte. 2002 hat SpaceX mehr Satelliten ins All befördert als alle anderen Akteure zusammen. Das alles gegen riesige staatliche Organisationen in den USA, China, Russland und Europa.
Insgesamt betrachtet sind die Kosten oder vielmehr Investitionen für die Raumfahrt relativ gering. Weltweit werden gerade einmal rund 0,5% des Weltprodukts für Raumfahrt investiert. Für Werbung wird mehr ausgegeben. Das sind über zwei drei Ebenen viele Millionen Arbeitsplätze, aus denen viele Millionen Familien ihr Einkommen beziehen. Über 80% aller Starts werden von privaten Unternehmen durchgeführt. Wenn es sich für die Unternehmen, die Raumfahrtprojekte finanzieren, nicht lohnen würde, würden sie das Geld nicht ausgeben. Das Geld ist also nicht weg, sondern es sind Investitionen, die schon heute Wohlstand und Lebensqualität steigern. Vor allem durch die technologischen Innovationen. Das Geld wurde niemandem weggenommen. Die Raumfahrt finanziert sich im Großen und Ganzen selbst. Und leider liegen die Ursachen für die immer noch bestehende Armut und den Hunger auf der Erde weniger in einem Mangel an Geld als an einem Mangel an Logik, Weitsicht, Strategie und Logistik. Aber das ist ein anderes Thema.
Raumfahrt inspiriert
Ich will noch ein weiteres Argument einbringen. In den 1960er und 70er Jahren und auch davor hat Raumfahrt die Menschen inspiriert. Dann schlief es ein. Wer ist heute der bei Ingenieuren mit Abstand beliebteste Arbeitgeber in den USA? Genau, SpaceX. Das hat vor allem einen Grund: Raumfahrt inspiriert die Menschen in jedem Alter. Vor allem ist wichtig, dass es den jungen Generationen positive Perspektiven und Zuversicht gibt. Oder einfach gesagt, es ist cool und spannend, an der nächsten Ära der Menschheit mitzuwirken. Gerade viele junge Menschen wollen ihr Berufsleben einer Aufgabe widmen, die etwas Gutes für die Zukunft der Menschheit bewirkt. Eine große Mission und Vision setzt einen Anspruch, der nur mit viel Zuversicht, Neugier, Innovation und Unternehmergeist verwirklicht werden kann. Das alles gilt weltweit. Raumfahrt hat auch in der Vergangenheit die internationale Zusammenarbeit gefördert, sogar von politischen Gegnern.
Und jetzt?
Du siehst, mir ist es vollkommen unverständlich, wie man sich grundsätzlich gegen die private Raumfahrt stellen kann. Und gegen die große Ambition der Reise zum Mars und einer Station dort. Gerade diese große Herausforderung macht im Effekt die Menschheit langfristig sicherer und resilienter. Sie sichert unser Überleben ab und macht uns als Menschheit erfolgreicher. Und sie eröffnet unvorstellbar große Vorteile für die Lebensqualität auf der Erde. Wenn unsere Nachkommen dereinst aus dem 22. oder 23. Jahrhundert zurückschauen, werden sie die ersten Jahrzehnte des 21. Jahrhunderts als Startpunkt einer großartigen Entwicklung für die Menschheit sehen.
Die meist polemischen Argumente gegen die Mission einer multiplanetaren Menschheit ist für mich wieder so ein Beispiel der notorischen Kurzsichtigkeit des Menschen. Unsere Verhaftung im Hier und Jetzt, unsere oft kurzsichtige Denkweise macht uns gefährlich zukunftsblind. Und das hat immer wieder zu großen Problemen geführt. Unsere fossile Energieversorgung mit starken Emissionen und Abgaben, der Klimawandel, die Finanz- und Sozialsysteme in der Krise, politische Konflikte. Immer ist eine der Ursachen darin zu finden, dass wir eine gute Zukunft gefährdet oder sogar haben, damit wir uns im damaligen Hier und Jetzt nicht zu sehr anstrengen mussten.
Was kannst du daraus für Beruf und Geschäft mitnehmen? Ich mit meinen Unternehmen werde keine so große Mission wie SpaceX erfüllen können. Du vermutlich auch nicht. Aber wenn wir, du und ich, auch nur ein Millionstel davon mit unseren Unternehmen bewirken können, verbessern auch wir nachhaltig die Lebensqualität der Menschheit. Dann schaffst du ein Bright Future Business. Dann ziehst du exzellente Menschen an, die mit dir deine Mission erfüllen und deine Vision verwirklichen wollen.
Deshalb, traue Dich, eine herausfordernde Mission und Vision zu entwickeln und im Tagesgeschäft wirksam zu machen.
Viele Menschen, auch Deine Mitarbeiter, haben heute große Zukunftsängste. Zum Teil zu Recht. Und das Einzige, was Zukunftsängste lindert, ist Zukunftsfreude.
Wenn Du für Dein Unternehmen eine motivierende, aber realistische und intelligente Zukunftsstrategie entwickeln willst, zeigen wir Dir gerne, wie Du das machen kannst. Zukunftsstrategien entwickeln und realisieren wir seit über Jahren. Folge den Links:
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Have a bright future!
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